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LP sitzend und redet mit Schüler

Info Lehrpersonen

Ziele

DIPALOG verfolgt eine umfassende Persönlichkeitsentwicklung der Schüler:innen, insbesondere bei den ÜLS (Überfachliche Lebens- und Schlüsselkompetenzen).

Dies wird durch folgende Unterziele erreicht:

  • Der Förderprozess wird durch das gemeinsame Gespräch zwischen Schüler:in, Eltern und Lehrpersonen in den Vordergrund gerückt.
  • Das mehrperspektivische computergenerierte ÜLS-Profil wird als Grundlage für die Förderung zielführend eingesetzt.
  • Im Standortgespräch werden Trainingsziele festgelegt – unter dem Motto: Stärken stärken und Schwächen schwächen

In der Förderphase (8-12 Wochen) stehen den Schüler:innen zu jeder Kompetenz mindestens 10 Trainingsaufgaben zur Verfügung. Insgesamt wird so das individuelle Lernen der Schüler:innen über 5 Dimensionen ermöglicht. Die über 300 Trainingsaufgaben pro Zyklus (2/3) sind für Schüler:innen, Lehrpersonen online oder auf Papier verfügbar, aber auch für Eltern zugänglich.

Insgesamt geht es um die umfassende Förderung und um das Wohlbefinden des Kindes/Jugendlichen. Wenn es dem Kind/Jugendlichen gut geht, kann es/er die Leistungen besser zeigen und sich persönlich entwickeln.

Vollständig anklickbar
Aus

Was sind ÜLS?

Die Forschung hat gezeigt, wie wichtig überfachliche Lebens- und Schlüsselkompetenzen (ÜLS) nebst den Fachkompetenzen sind. Die Fachkompetenzen sind aufgrund von Lerntests durch die Lehrperson einfacher zu beurteilen, wohingegen die überfachlichen Kompetenzen schwierig einzuschätzen sind. Das folgende Eisberg-Bild zeigt unter der Wasseroberfläche jene ÜLS-Kompetenzen, welche mit DIPALOG trianguliert eingeschätzt werden. So entsteht ein mehrperspektivisches Profil: Eltern schätzen ihr Kind auf der Grundlage von Erfahrungen zuhause ein, die Lehrperson bezogen auf die Schule und die Schüler:innen bezogen auf schulische und/oder private Erfahrungen.

Es gibt «keinen richtigsten» oder rein objektiven Wert: Die subjektiven Einschätzungen stehen eigenständig nebeneinander und ergeben ein Gesamtbild über eine längere Phase. Dies dient der ganzheitlichen Erfassung und hat eine grosse Aussagekraft.

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Eisberg

Die ÜLS sind in fünf Dimensionen unterteilt:

  • lernmethodische Kompetenzen (LK)
  • sozial-emotionale Kompetenzen (SK)
  • personale Kompetenzen (PK)
  • motivationale Kompetenzen (MK)
  • Zufriedenheit und Wohlbefinden (ZW)

Die fünf Dimensionen basieren auf den durch die EDK, die WHO und OECD definierten Bildungsinhalte:

Überfachliche Kompetenzen

Des Weiteren werden die ÜLS durch folgende zentrale Aspekte ergänzt:

Ablauf

DIPALOG ist in den üblichen Unterrichtsabläufen während des Schuljahres eingebettet.

  • Schüler:in, Eltern und verschiedene Lehrpersonen schätzen die ÜLS in einer 7er-Skala ein.  
  • Die Eltern schätzen ihr Kind auf der Grundlage von Erfahrungen zuhause ein, die Lehrperson bezogen auf die Schule und die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage von schulischen und/oder privaten Erfahrungen.
    Während die Eltern und Schüler:innen alle ÜLS einschätzen, nehmen die Lehrpersonen eine pädagogische Fokussierung vor. Sie konzentrieren sich auf wenige Kompetenzen, in welchen sie bei den Kindern und Jugendlichen Potentiale sehen. Diese Einschätzungen können per Computer, Tablet oder Smartphone gemacht werden.
  • Was bedeutet die 7er-Skala? Im Gegensatz zu Schulnoten bedeutet der höchste Wert nicht unbedingt die „beste Einschätzung“. Die Mitte steht für „altersgemäss“ – alles okay. Wird „mehr“ oder „viel mehr“ gewählt, ist die Kompetenz höher als bei den meisten Gleichaltrigen ausgeprägt. Wird „weniger“ oder „viel weniger“ gewählt, ist die Kompetenz entsprechend weniger ausgeprägt.
    Wenn die Kompetenz ziemlich altersgemäss ausgeprägt und somit alles okay ist, werden Eltern, Lehrpersonen und Kinder/Jugendliche die Mitte-Positionen wählen. (Bild  3 Stufen – 3-4-5). Daraus entsteht ein umfassendes mehrperspektivisches Profil, das die Einschätzung der ÜLS abbildet. Es gibt «keinen richtigsten» Wert: Die Einschätzungen der Befragten stehen eigenständig nebeneinander und dienen dem Gesamtbild.
  • Im Standortgespräch setzen Eltern, Kind und Lehrperson anhand dieses ÜLS-Profils 1-2 Schwerpunkte für das weitere Lernen. Es werden somit individuelle Trainings-Ziele festgelegt.
    Es gilt das Motto: Stärken werden gestärkt und Schwächen geschwächt.
  • In der 8 bis 12-wöchigen Förderphase stehen den Schüler:innen zu jeder Kompetenz etwa 10 Trainingsaufgaben zur Verfügung. Das sind insgesamt über 700 Aufgaben für die 3. bis 9. Klasse (Schulzyklen 2 und 3).
  • Diese Lernaufgaben für die Schüler:innen Zyklus 2 und 3 können auch von den Eltern auf der Trainingsplattform eingesehen werden, um mit ihrem Kind ins Gespräch zu kommen.
  • Ein Hinweis für Zyklus 1: Kinder im Kindergarten und in der 1./2. Klasse bearbeiten die ÜLS-Aufgaben gemeinsam in der ganzen Klasse. Die Eltern ihrerseits beobachten zu Hause die Kompetenzentwicklung ihres Kindes.
  • Alle Beteiligten nehmen nach der Förderphase einen zweiten Eintrag vor, um die Entwicklung einzuschätzen. Die Lehrperson bespricht anschliessend mit jedem Kind/Jugendlichen die Fortschritte.
  • Im Standortgespräch des Folgejahres beginnt dann ein neuer Förderprozess mit einer anderen oder mit der gleichen überfachlichen Kompetenz, wo wiederum die Eltern anwesend sind.


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Zentrale Elemente

  • Standortgespräche
  • Förderphase
  • Schule und Familie

Standortgespräche

Im Standortgespräch setzen Eltern, Schüler:in und Lehrperson anhand des ÜLS-Profils 1-2 Schwerpunkte für das weitere Lernen.

Die Eltern sind eine wichtige Stütze rund um die schulische Förderung der überfachlichen Lebens- und Schüsselkompetenzen. Das Standortgespräch findet mit allen Beteiligten statt und partnerschaftlich. Alle ziehen für das Wohl des Kindes/des Jugendlichen an einem Strang.

Damit diese Standortgespräche eine fundierte Basis haben, schätzen sich im Vorfeld die Schüler:innen selbst ein (Selbsteinschätzung). Eltern und Lehrpersonen schätzen mittels ihrer Fremdeinschätzung die Kinder/Jugendlichen ebenfalls ein. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Lehrpersonen einige Schüler:innen in gewissen ÜLS etwas genauer und andere wiederum etwas weniger genau einschätzen können. Deswegen wird auch auf die Einschätzung der Eltern und die Selbsteinschätzung der Schüler:innen Wert gelegt. Wie der Begriff «Einschätzung» schon ausdrückt, geht es weniger um eine «ganz objektive Messung oder Bewertung». Es geht auch keinesfalls um ein Art Benotung oder gar um Selektion, sondern vielmehr um das Herausschälen eines oder mehrerer Potentiale, welche dann in der Förderphase mittels Trainingsaufgaben entwickelt werden sollen.

Im Gegensatz zu den Schulnoten bedeutet der höchste Wert in den ÜLS nicht unbedingt die «beste Einschätzung». Bei allen ÜLS geht es um «Altersgemässheit» bzw. um ein «mittleres Mass». Das heisst: Es geht um das «Nicht zu viel und nicht zu wenig».

Förderphase

Eine 8-12-wöchige Förderphase findet vorwiegend in der Schule statt. Nach einer gemeinsamen Standortbestimmung stehen den Lehrpersonen und den Schüler:innen Trainingsaufgaben zur Verfügung, um den Förderprozess individuell gestalten zu können. Abschliessend werden die Fortschritte sichtbar gemacht.

Neuste neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass das «geduldige Einüben neuer Verhaltensweisen langfristig am wirksamsten ist» gegenüber der Methode «nur darüber sprechen» (siehe LINK «Integratives Neuro-Coaching», Roth & Ryba, 2021). Genau dieses Ziel verfolgt DIPALOG:

Das Kind/der Jugendliche eignet sich nicht nur Wissen an, sondern formuliert Ziele, reflektiert sein Verhalten, tauscht sich mit Bezugspersonen darüber aus und entwickelt via Mentaltraining und Impulsen aus den Trainingsaufgaben seine «eigenständige Handlungs- und Gestaltungskompetenz (Agency)» im Umgang mit sich selbst, wie es der «OECD-Lernkompass 2030» (LINK) ausdrückt.

Es gibt bei Schüler/-innen Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Selbstvertrauen, Zufriedenheit oder Zuversicht), welche sehr vom «Temperament oder dem Wesen des Kindes/Jugendlichen» abhängen und nicht so leicht zu verändern sind. Das pädagogische Ziel ist hier das Akzeptieren der Persönlichkeit oder der Kompetenz: Das Kind/der Jugendliche sucht sich entsprechend seinen «Platz im Leben», wo es/er sich mit seiner Eigenart wohlfühlt und seine Stärken ausspielen kann. Die meisten ÜLS lassen sich aber fördern, darum stehen die entsprechenden Trainingsaufgaben zur Verfügung.

Schule und Familie

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie ist ein zentrales Element. Die folgenden sechs Gelingensfaktoren tragen zur guten Zusammenarbeit bei:

  • Gegenseitige Berücksichtigung der Interessen
  • Partizipation (alle wirken mit)
  • Dialogische Haltung (Wertschätzung, Mitgefühl, offen kommunizieren)
  • Ressourcenorientierung (Stärken aller Beteiligten einbeziehen)
  • Unterschiedlichkeiten (individuelle Voraussetzungen) einbeziehen
  • Selbstreflexion (kritische Reflexion eigener Haltung und eigener Vorstellungen)

Die Arbeit wird durch eine geeignete Plattform an der Schule (z.B. OneNote) oder die Plattform «CMI Schule» unterstützt. Dort gibt es den geschützten Trainingsbereich für die Schüler:innen. Es ist zielführend, wenn auch die Eltern (immer mal wieder) Einsicht in die bearbeiteten Trainingsaufgaben haben, um mit ihrem Kind über Entwicklungen zu sprechen.


Ein Bild, das Cartoon, Screenshot, Design, Mode enthält.</p>
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Beispiele eines ÜLS-Profils

Ein ÜLS-Profil zeigt die Einschätzungen des Kindes/Jugendlichen, der Eltern und der Lehrperson(en).

Es ermöglicht es, ein trianguliertes umfassendes Bild über die Kompetenzen einer Schülerin/eines Schülers zu erhalten. Die Beobachtungen zu diesen ÜLS-Kompetenzen entstehen über mehrere Wochen.

Abgebildet werden ein persönliches Stärkenprofil und ein Altersgruppen-Vergleichsprofil.

Nach der Förderphase werden die Fortschritte in einem ÜLS-Veränderungsprofil abgebildet und damit sichtbar gemacht.


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Warum profitieren Eltern und Kinder/Jugendliche von DIPALOG?

Von DIPALOG profitieren Schülerinnen und Schüler, Eltern und die Lehrpersonen.

Auftrag Prozess Resultat
Bildungsauftrag (Lehrplan) der Lehrperson Die Lehrpersonen werden in ihrem Bildungsauftrag (Lehrplan) unterstützt, ihre Schüler:innen umfassend zu begleiten und fördern. Die individuelle und umfassende Förderung der Schüler:innen im Rahmen der langfristigen Perspektive von DIPALOG (Kindergarten bis 3. Oberstufenjahr) unterstützt die konkrete Umsetzung des Lehrplans 21.
Erziehungsauftrag der Eltern Die Eltern werden dabei unterstützt, die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Kinder aktiv anzuregen. Eltern sind bei der umfassenden Kompetenzförderung zentral. Durch das aktive Dabeisein der Eltern in der Förderphase und deren freiwillige Einsichtnahme in die gelösten Trainingsaufgaben auf der Trainingsplattform werden die Kinder und Jugendlichen positiv unterstützt.
Berufseignungsabklärung (Schule und Elternhaus) Die Volksschule unterstützt  mit Hilfe der ÜLS-Kompetenzprofile einen reibungslosen Übergang der Schüler:innen in die Berufslehre oder weiterführende Schulen. Die Berufswelt profitiert von Schulabgänger/-innen, welche die 21st century skills über die gesamte Volksschule hinweg zielbezogen trainiert haben.
Förderauftrag der Fachpersonen Weitere Fachpersonen aus Bereichen wie der Schulischen Heilpädagogik oder der Schulsozialarbeit werden in ihrem Auftrag unterstützt, die Förderung und Beratung von Schüler:innen und deren Eltern bei herausfordernden Situationen anzubieten. Der Datenschutz ist gewährleistet.   Mit der umfassenden Berücksichtigung der ÜLS, insbesondere bei Kindern/Jugendlichen mit besonderem Bildungsbedarf, wird Früherkennung und Prävention bereits im Zyklus I (Kindergarten bis 2. Kl.) und über die Zyklen II (3.-6. Kl.) und III (7.-9.Kl.) im  Schulteam geleistet.
Auftrag der Schüler/-in zur Eigenverantwortung Die einzelnen Kinder/Jugendlichen werden angeleitet und gestärkt, ihre Eigenverantwortung für die persönlichen Entwicklung wahrzunehmen. Dies entspricht dem personalisierten Lernen. In den individuellen Förderphasen werden Schüler:innen in ihrer Selbstverantwortung und in ihrer Reflexion über die gesamte Schulzeit hinweg intensiv unterstützt und begleitet. Das lebenslange Lernen wird gestärkt.
Auftrag von «Schule und Elternhaus» zusammen Die Schule wird dabei unterstützt, den Bildungsauftrag in Zusammenarbeit mit den Familien umzusetzen: Gesundheitsförderung und Prävention, Erziehung und Wertevermittlung, berufliche Orientierung, Beratung für Familien. Diese Bereiche sind «Kooperationsbereiche zwischen Schule und Elternhaus» LINK Mit der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Familien werden beispielsweise Gesundheitsförderung, Wertevermittlung und berufliche Orientierung gefördert.

Mehrwert von DIPALOG

Überfachliche Lebens- und Schlüsselkompetenzen (ÜLS) bzw. die 21st Century Skills haben eine grosse Bedeutung für den längerfristigen Bildungs- und Lebenserfolg. Im Berufswahlprozess sind sie eine zentrale Referenz geworden. Das Hauptziel von DIPALOG ist die Förderung der Überfachlichen Lebens- und Schlüsselkompetenzen (ÜLS) der Kinder und Jugendlichen.

Mit DIPALOG stehen zudem folgende sechs Wirkungsziele im Zentrum:


1. gute Eltern-Lehrperson-Schüler/-in-Kooperation

2. verlässliche und wiederkehrende ÜLS-Einschätzungen über gesamte Volksschulzeit hinweg
3. gute Zusammenarbeit der Lehrpersonen
4. gute Vorbereitung auf das Berufsleben in Bezug auf die ÜLS
5. Unterstützung der Eltern bei der Persönlichkeitsentwicklung
6. Wohlbefinden des Kindes/Jugendlichen steht im Zentrum

Gelingensfaktoren

Der Schüler bzw. die Schülerin selbst ist das wichtigste Element, wenn es um den Erfolg von DIPALOG geht. Die wichtige Organisation (OECD) beschreibt die Bereitschaft mit dem Fachbegriff «Student Agency», welche «als die Überzeugung, dass Schülerinnen und Schüler den Willen und die Fähigkeit haben, ihr eigenes Leben und die Welt um sie herum positiv zu beeinflussen» (OECD, 2020, S. 20), definiert ist. «Wenn Schülerinnen und Schüler Agency entwickeln, tun sie dies vor dem Hintergrund von Motivation, Hoffnung, Selbstwirksamkeit und einer wachstumsorientierten Haltung» (OECD, 2020, S. 20).

Datenschutz und Freiwilligkeit

Die Plattform «CMI Schule» garantiert den Datenschutz.

Für eine gewinnbringende Förderung wird zwischen Eltern und Lehrpersonen eine bestmögliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe angestrebt. Für eine gewinnbringende Förderung wird zwischen Eltern und Lehrpersonen eine bestmögliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe angestrebt. Die Standortgespräche finden im Rahmen der jährlichen Gespräche der Schule statt und sind verpflichtend.

Eltern sind jedoch nicht verpflichtet, sich am ÜLS-Training in DIPALOG zu beteiligen.

Theoretische Grundlagen und Wirkungsnachweise

Damit Kinder und Jugendliche auf das berufliche Leben des 21. Jahrhunderts vorbereitet sind, ist es notwendig, dass die Schule die überfachlichen Schlüssel- und Lebenskompetenzen intensiver vermittelt. Gemäss Harari (weltbekannter Historiker und Denker zu zukünftigen Entwicklungen) nimmt die Halbwertszeit des Fachwissens immer mehr ab. Sein Credo lautet: Investition in Schlüsselkompetenzen bzw. emotionale Intelligenz.

Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) spricht von «10 wichtigen Lebenskompetenzen». Dazu gehören «Fähigkeit zur Stressbewältigung» oder «kritisches Denken» – letzteres kommt im Lehrplan 21 leider nicht vor. Es sind Inhalte, welche in der Schule und zu Hause oft zu kurz kommen. Zentral ist, dass die «21st century skills» und somit die überfachlichen Lebens- und Schlüsselkompetenzen systematischer und intensiver vermittelt und erarbeitet werden. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche in einer sehr heterogenen Gesellschaft aufwachsen, wo die Werte pluralistischer werden und familiäre Erziehungsnormen tendenziell abnehmen, nimmt die Schule als Lernort und Lebensraum zunehmend eine immer wichtiger werdende sozialisierende Rolle und Funktion ein. Zudem unterstreichen führende, weltweit operierende Wirtschaftsunternehmen in unserer Region wie z. B. Bühler AG in Uzwil in ihren Broschüren für die Rekrutierung von Lernenden ebenfalls die Wichtigkeit der überfachlichen Kompetenzen.

https://www.buhlergroup.com/content/buhlergroup/global/de/careers/next-generation/apprenticeships/uzwil.html

Weitere Grundlagen und Wirkungsnachweise, warum DIPALOG wirksam ist:

Feedback und Selbsteinschätzung nach Hattie sind sehr wirksam
Feedback an Schüler:innen und deren Selbsteinschätzung sind fürs Lernen enorm wirksam. Dies hat die weltbekannte Hattie-Studie zum Thema "Bedingungen erfolgreichen Lernens" nachgewiesen (vgl. Zierer, 2016, S. 126f). Dabei sind die Ergebnisse aus über 50.000 Studien aufgearbeitet und somit Daten von 83 Millionen Kindern in die Analyse eingeflossen. In dieser Metastudie wird über sogenannte Effektstärken berichtet. Als zentralste Erfolgsfaktoren des Lernens erweisen sich mit „sehr großen Effektstärken“ von über .60 das Feedback (.72), die metakognitiven Strategien (.69) und das gute Lehrperson-Schüler-VerhäItnis mit einem Wert von .72. Vor allem die «Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus» zeigt sich (mit 1.33) in der Wechselwirkung als sehr zentraler Lernfaktor. D.h. mit DIPALOG wird sowohl das Feedback der Schüler:in, die lernmethodischen Kompetenzen (entspricht bei Hattie den metakognitiven Strategien) als auch die Selbsteinschätzung der Schüler:innen trainiert und umgesetzt.

Lehrer sollten die Persönlichkeit ihrer Schüler mindestens ebenso fördern wie deren Wissen
Der bekannte Neuropsychologie Gerhard Roth schreibt in seinem Buch «Bildung braucht Persönlichkeit. Wie Lernen gelingt», dass die Lehrpersonen die Persönlichkeit ihrer Schüler mindestens ebenso fördern sollten wie deren Wissen. Er meint damit «Kernkompetenzen» wie Stress- und Frustrationstoleranz, Motiviertheit, Bindung und Empathie oder Selbstberuhigung (vgl. Roth, 2011, S. 121). DIPALOG hat diese Begriffe im Konzept integriert.

Historisches Zeitfenster bezüglich Kompetenzen, welche ineinandergreifen
Schlüsselkompetenzen – Lebenskompetenzen – überfachliche Kompetenzen – Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten – Softskills – Zukunftskompetenzen – 21century skills. Das alles sind Kompetenzbegriffe, welche heute von verschiedenen Seiten (Wissenschaft, Schule, Gesellschaft, Gesundheitspräsention, …) als sehr wichtig in der Bildung erachtet werden. DIPALOG nimmt sich dieser Begriffe an und stellt insofern ein integrales Feedback- und Förderinstrument zur Verfügung, was mehr als eine sinnvolle Alternative zu üblichen, vergleichenden Lerntests ist, die kognitiv ausgerichtet sind.

Die enge Zusammenarbeit der Bildungspartner ist wichtig
Die Geschäftsleitung des LCH (Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz) schreibt in ihrem Empfehlungsschreiben zu DIPALOG: «Der LCH hebt hervor, dass es in der Schule eine enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure braucht. Daher entspricht es unserer Ansicht, dass im DIPALOG Projekt der Dialog zwischen Schüler:innen, Eltern und Lehrpersonen mehrperspektivisch und systematisch unterstützt wird. (Der LCH vertritt rund 55’000 Lehrpersonen aller Stufen in der Deutschschweiz). Die Vorgaben des LCH in der Broschüre «Schule und Eltern: Gestaltung der Zusammenarbeit» (2017, S. 13) listet diverse Kooperationsbereiche zwischen Schule und Elternhaus auf. Diese gilt es mit Blick auf eine gemeinsame Erziehungs- und Bildungsarbeit zu stärken.

Dialog auf Augenhöhe zwischen Eltern, Schüler:in und Lehrpersonen
Der Vorstand des Verbands der Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz (VSLCH) schreibt in seinem Empfehlungsschreiben zu DIPALOG: «… erachten wir es als sehr zukunftsorientiert, wenn der Dialog zwischen Schüler:innen, Eltern und Lehrpersonen auf Augenhöhe stattfindet. Die Eltern sind die Partner der Lehrpersonen bei der Bildung der Kinder und Jugendlichen. Aus diesen Gründen erachten wir das Projekt als äusserst unterstützungswürdig».

Fokus auf Schlüssel- und Lebenskompetenzen
Der Schulsozialarbeitsverband (SSAV) betont in seinem Empfehlungsschreiben zu DIPALOG: «Der Fokus auf die Schlüssel- und Lebenskompetenzen führt zur Stärkung der Handlungsbefähigung von Kindern und Jugendlichen, was ebenfalls gemäss empirischen Erkenntnissen deren Resilienz- und Schutzfaktoren, die für alle Lebensbereiche zentral sind, stärkt.».

Überfachliche Kompetenzen im Lehrplan weiter konkretisieren
Das Geschäftsleitungsmitglied des LCH, Dr. B. Schwendimann, ist der Meinung, dass die überfachlichen Kompetenzen im Lehrplan zu wenig konkret verankert sind und Lehrpersonen deswegen mehr konkrete Hilfen und Service-Angebote gebrauchen können. Dies wird mit DIPALOG ermöglicht.

Die Investition in Schlüsselkompetenzen ist sehr sinnvoll
Gemäss Zukunftsforscher Harari nimmt die Halbwertszeit des Fachwissens immer mehr ab. Sein Credo für die Zukunft lautet: Investition in Schlüsselkompetenzen bzw. emotionale Intelligenz (Interview mit dem «Beobachter» – vgl. Demuth, 2018).

Vermehrt psycho-soziale Probleme bei Kindern/Jugendlichen
Es gibt heute vermehrt überforderte und gestresste Kinder und Jugendliche, insbesondere beim Über­gang zum Jugendalter, welche psycho-soziale Probleme haben, was sich auf ihre Leistungsfähigkeit in der Schule und im Beruf stark auswirkt (u.a. Studien von Laimbacher, Chefarzt Jugendmedizin Ostschweizer Kinderspital; Zeitungsberichte zur Anmeldungszunahme von Jugendlichen für Psychiatrie und Psychotherapie – z.B. «St. Galler Tagblatt» vom 31.7.21, S. 23 – vgl. Vögele, 2021). Im St. Galler Tagblatt vom 22.2.22 wird zudem begründet, warum die psychischen Probleme bei Kindern/Jugendlichen unabhängig von der Pandemie zugenommen haben. Im entsprechenden Schwerpunktbericht steht: «Psychische Störungen bei Jugendlichen sind auf einem Allzeithoch. Die Pandemie allein taugt nicht als Begründung» (S. 1).

Lehrpersonen sind im Dilemma zwischen Stoffdruck und umfassender Förderung
Lehrpersonen sollten einerseits viele obligatorische Stoffziele der Schulfächer mit der Klasse erreichen. Andererseits sollen sie die Schüler:innen gemäss Lehrplan 21 auch überfachlich individuell und umfassend fördern. DIPALOG hilft, dieses Dilemma mit einem guten Aufwand-Ertragsverhältnis zu entschärfen und zu lösen, indem die Schüler:innen individuell an ihren Kompetenzen arbeiten, von den Lehrpersonen gecoacht werden und die Eltern dabei ebenfalls eine wichtige Rolle einnehmen.

Die Berufsbildung 2030 und die Reform der Kaufmännische Ausbildung fokussieren auf überfachliche Handlungskompetenzen statt Schulfächer
Die Berufsbildung reformiert sich. Statt einseitig auf Schulfächer und Fachwissen zu setzen, werden vermehrt komplexe Probleme gestellt, welche Handlungskompetenzen betreffen. Diese Ausbildungen benutzen den Portfolio-Ansatz – was u.a. auch als Aufwertung der überfachlichen Kompetenzen gesehen werden kann. DIPALOG benutzt bei der individuellen Förderung der ÜLS ebenfalls den Portfolio-Ansatz. So werden die Schüler:innen auf die Berufsbildung vorbereitet 

(siehe https://berufsbildung2030.ch/ und https://www.kfmv.ch/ueber-uns/engagement/reform-kv-lehre/erneuerungen)

ÜLS sind zur Erbringung der Schulleistung und des späteren Berufserfolgs teilweise wichtiger als die Intelligenz
Das weltbekannte Forscherteam Duckworth und Seligman konnte empirisch nachweisen, dass “Selbstdisziplin” mit Leistung stärker zusammenhängt als die Intelligenz (IQ-Wert) vgl. Duckworth & Seligman, 2005. Personal-soziale Kompetenzen spielen bei der Schulleistung und im Beruf somit eine sehr zentrale Rolle. Dies wird mit DIPALOG umgesetzt.

WHO-Lebenskompetenzen müssen heute auch in der Schule mitberücksichtigt werden

Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) spricht von «10 wichtigen Lebenskompetenzen». Dazu gehören z.B. «Einfühlungsvermögen», «Selbstwert bzw. Selbstwahrnehmung», «Fähigkeit zur Stressbewältigung» oder «Beziehungsfähigkeit». Es sind Inhalte, welche in der Schule und sogar manchmal zu Hause oft zu kurz kommen und deswegen besonders gefördert werden sollten.

Umfassende Entwicklung im Vordergrund im Buch «Schule macht glücklich»
Unter der Leitung des VSLCH (Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz) haben Dutzende von Schulleiterinnen und Schulleiter die Vision einer zeitgemässen Schule erarbeitet. Das Buch trägt den Titel: «Schule21 macht glücklich». Damit zeigt sich, dass DIPALOG mit seiner umfassenden Kompetenzausrichtung der zeitgemässen Entwicklungsabsicht der Schulleitungen entspricht.

OECD betont die wachstumsorientierte Haltung der Schüler:innen
Der Schüler bzw. die Schülerin selbst ist sehr wichtig, wenn es um den Erfolg von DIPALOG geht. «Schülerinnen und Schüler entwickeln Co-Agency in interaktiven, sich gegenseitig unterstützenden und bereichernden Beziehungen mit den Gleichaltrigen, mit Lehrkräften, Eltern und Gemeinschaften in organischer Weise in einem umfassenderen Ökosystem des Lernens» (OECD, 2020, S. S. 20f).

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