

Die PHSG stärkt individuelle Studienwege
Die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) baut ihr Studienangebot gezielt aus, um Studierenden mehr Flexibilität und Individualität zu ermöglichen. Am Mediengespräch vom Donnerstag, 22. Mai 2025, präsentierte sie zudem die Ergebnisse aus der ÜGK-Studie im Kanton St.Gallen sowie weitere innovative Projekte, mit denen die Qualität im Fremdsprachenunterricht gestärkt werden soll.
Die Bildung und die dafür verantwortlichen Institutionen wie Schulen und Hochschulen spielen eine zentrale Rolle in der sich rasant verändernden Gesellschaft. «Wollen wir auch in Zukunft erfolgreich sein, so gilt es dieser Ressource besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt zu schenken», sagte Prof. Dr. Horst Biedermann, Rektor der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG), anlässlich des Mediengesprächs vom Donnerstag, 22. Mai 2025, im Hadwig-Gebäude in St.Gallen. Die PHSG setzt sich mit grossem Engagement für eine zukunftsgerichtete Bildung ein und entwickelt ihre Studienmodelle laufend weiter. So wurden im vergangenen Jahr beispielsweise erstmals Studiengänge für Quereinsteigende angeboten. Sie stiessen auf grosses Interesse, und die hohe Nachfrage setzt sich auch in diesem Jahr mit zahlreichen Anmeldungen fort. «Auch die Studiengänge, die auf einen Fachbachelor oder Fachmaster aufbauen, sind beliebt», sagte der PHSG-Rektor. Knapp 100 Personen haben sich auf das Herbstsemester 2025 für ein Studienprogramm eingeschrieben, das sich an Personen mit Berufs- oder Studienabschluss richtet. Die Anmeldezahlen für ein Studium zur Lehrperson der Kindergarten- und Primarstufe sowie der Sekundarstufe bewegen sich mit 414 Personen auf dem Niveau der vergangenen Jahre.
Insgesamt gesehen zeigt sich: Für angehende Studierende wird es zunehmend wichtiger, ihr Studium ihren Bedürfnissen entsprechend absolvieren zu können. Diesbezüglich arbeitet die PHSG auf allen Stufen an der Weiterentwicklung ihrer Studiengänge – auch bei jenen der Sekundarstufe II – Berufsbildung. Die Überarbeitung erfolgt unter dem Arbeitstitel «MODIFLEX», einer Wortschöpfung aus den Begriffen Modularität, Individualisierung und Flexibilität, die den Kern der Neuausrichtung auf den Punkt bringt. «Wir möchten unseren Studierenden die Möglichkeit bieten, ihr Studium so zu gestalten, dass es ihrer Lebenssituation entspricht», sagte Prof. Dr. Maximilian Koch, Leiter des Instituts Berufsbildung der PHSG. Die meisten Studierenden auf Sekundarstufe II seien zwischen 30 und 55 Jahre alt und sowohl beruflich als auch privat ständig mit Veränderungen konfrontiert. «Mit unserem flexiblen und individuell anpassbaren Modell sollen Aus- und Weiterbildungen in allen Lebensphasen möglich sein», sagte Maximilian Koch.
Wirksamkeit des Fremdsprachenunterrichts stärken
An der im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) durchgeführten Studie zur Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen in der Volksschule (ÜGK), deren Ergebnisse ebenfalls am Donnerstag präsentiert wurden, hat auch die PHSG mit ihrem Institut Pädagogische Psychologie intensiv mitgewirkt. In der schweizweiten Studie wurde gemessen, wie es um die Grundkompetenzen der Schüler:innen in der Schulsprache sowie in der ersten und zweiten Fremdsprache am Ende der obligatorischen Volksschule steht. «Die Resultate zeigen: Die Schüler:innen im Kanton St.Gallen liegen im Mittelfeld», sagte Prof. Dr. Christian Brühwiler, Prorektor Forschung & Entwicklung der PHSG. «Allerdings werden die Grundkompetenzen in Deutsch und Englisch deutlich häufiger erreicht als in Französisch.» Unterschiede gebe es auch nach Geschlecht und sozialer Herkunft. «Mädchen und sozial Privilegierte erreichen die Grundkompetenzen in den Sprachen deutlich häufiger», so Christian Brühwiler.
Die PHSG unternimmt seit Jahren einiges, um die Wirksamkeit des Fremdsprachenunterrichts auf allen Stufen zu erhöhen – sei dies in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen, aber auch in der Forschung und Entwicklung, deren Ergebnisse direkt in die Berufspraxis einfliessen. Ein Beispiel ist die Professionelle Sprachprüfung für Lehrpersonen (PROF-L). Sie wurde von Expertinnen und Experten der PHSG und der PH FHNW entwickelt und prüft Sprachfähigkeiten, die Lehrpersonen im realen Unterrichtsalltag tatsächlich benötigen. Gleichzeitig deckt PROF-L jene Kompetenzen ab, auf welche die Ausbildung ausgerichtet ist. «Damit können Studierende wählen, ob sie ein international anerkanntes Sprachzertifikat oder die berufsbezogene PROF-L absolvieren möchten», sagte der Prorektor Forschung & Entwicklung. Zwei weitere Forschungsprojekte, die am Mediengespräch vorgestellt wurden, sind «Study Abroad for Multilingualism» (SAM) und «Sprachaustausch in der obligatorischen Schule und Sekundarschule II» (LiSa). Aus beiden Projekten entsteht für die Schule wichtiges Wissen darüber, wie wirksame Sprachaustausche geplant und durchgeführt werden können.