Kooperative Entwicklung des inklusiven Unterrichts mit Videoclubs (KWIU)
Klassenlehrpersonen und Schulischen Heilpädagog:innen in Ausbildung diskutieren und entwickeln gemeinsam den inklusiven Unterricht in Videoclubs.
Das Projekt wird in gemeinsamer Verantwortung der PH Luzern und PH St. Gallen realisiert. Hauptziel des Projekts ist es, durch die gemeinsame Unterrichtsreflexion von Klassenlehrpersonen (KLP) und Schulischen Heilpädagoginnen und -pädagogen in Ausbildung (SHP) die Praxis der schulischen Inklusion zu vertiefen und zu stärken. Dazu werden Videoclubs durchgeführt, die dazu beitragen sollen, den Blick auf eine «Schule für alle» - Kinder mit und ohne Lernschwierigkeiten - zu schärfen und dadurch konkrete Ansätze eines inklusiven Unterrichts im Schulalltag umzusetzen.
Kurzbeschreibung des Projektes
In einer inklusiven Schule ist eine gemeinsame Planung, Durchführung und Evaluierung von Unterricht durch KL und SHP erforderlich. Ein Blick in die Schulpraxis und auch Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass gemeinsame Unterrichtsvorbereitung und -reflexionen wenig verbreitet sind. Vielmehr werden spezifische Aufgaben an die KL oder SHP delegiert. Mit dem vorliegenden Projekt werden regelmässige Treffen unter Leitung eines Moderators/einer Moderatorin initiiert, die wir hier als Videoclubs bezeichnen. In diesen Videoclubs werden Gruppen von SHP’s und/oder Tandems (KLP und SHP) durch einen Moderator/eine Moderatorin angeleitet, ihren eigenen Unterricht ko-konstruktiv zu reflektieren und ihn so auszurichten, dass alle Lernenden bestmöglich vom Unterricht profitieren. Die Grundthese des Projekts geht somit davon aus, dass eine kooperative, fallbasierte Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Unterrichtsvideos dazu führt, dass KL und SHP ihre jeweiligen Sichtweisen auf den gemeinsamen Unterricht professionalisieren und ihr Augenmerk auf den Abbau von Barrieren und die Nutzung von Ressourcen von Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung lenken. Aus den Erfahrungen sollen Modelle für eine nachhaltige Entwicklung des inklusiven Unterrichts bzw. einer inklusiven Schule abgeleitet werden.
Zielgruppe
- Schulische Heilpädagog:innen in Ausbildung
- Schulische Heilpädagog:innen, abgeschlossene Ausbildung
- Klassenlehrpersonen (zusammen mit SHP’s)
- Bevorzugt Zyklus 1-2, auch Zyklus 3 möglich
Aufbau der Durchführung
- 4 Videoclubs in 6er-Gruppen à je 60-90 Minuten
- Für jeden Videoclub filmen die Teilnehmenden oder Tandems eine eigene Unterrichtslektion und wählen einen 2-3-minütigen Clip aus, den sie mit den anderen besprechen möchten
- Der erste Videoclub ist vor Ort in St.Gallen oder in der Region der LP’s (wenn 6 aus derselben Region sind), die restlichen Videoclubs sind online
- Die Videoclubs werden von einem/einer Coach moderiert und videografiert
Zeitlicher Ablauf
- Dezember 2025: Orientierung der Durchführung
- Januar bis Juni 2026: Durchführung der Videoclubs
Mehrwert für die Teilnehmenden
- Stärkung der professionellen Unterrichtswahrnehmung, indem der Blick für das Geschehen im Unterricht geschärft wird
- Mit Kolleg:innen in geschütztem Rahmen anhand Videos gemeinsam über Unterricht sprechen
- Blinde Flecken in der Wahrnehmung können erkannt sowie das gemeinsame Verständnis gefördert werden
- Einblick in ein Forschungsprojekt zum eigenen Arbeitsfeld
- Vergütung für das erste Treffen in Höhe von CHF 150.-
- Möglichkeit zum Mitdenken bei einer Publikation und als Nebenautor:in zu erscheinen
- Möglichkeit einer kostenlosen Teilnahme an einer Tagung zur Thematik im Jahr 2027
- Möglichkeit im Projekt eine Master- oder Bachelorarbeit zum Thema zu verfassen