Informationen Tagung «Willkommen im Familienzentrum»

TAGUNG ABGESAGT (Covid 19)

Sie haben Namen wie Eltern-Kind-Treff, KitaPlus, Familientreff, Begegnungszentrum oder Quartiertreffpunkt: Familienzentren sind vielfältig und innovativ, sie orientieren sich aber alle am selben – am Bedarf der Familien und Kinder. An der internationalen Tagung lernen die Teilnehmenden diese Vielfalt noch besser kennen und sammeln Ideen für die Weiterentwicklung ihrer Angebote.

Das Potenzial der Familienzentren als Orte sozialer Innovation steht im Mittelpunkt eines internationalen Projekts (Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Schweiz). An der Tagung werden Ergebnisse einer aktuellen Umfrage dieses Projekts zur Familienzentrumsarbeit vorgestellt. Ziel der Tagung ist es zudem, Verantwortliche von Familienzentren zusammenzubringen, individuelle Arbeits- und Angebotsschwerpunkte, Bedarfe und Weiterentwicklungspotenziale zu identifizieren und den internationalen Austausch zu fördern. Die angebotenen Workshops fokussieren auf die Themen Organisation und Zusammenarbeit, Niederschwelligkeit und Ansprache sowie Partizipation von Familien mit Migrationshintergrund.

Die Tagung bildet gleichzeitig den Start für eine mögliche Fortsetzung der internationalen Zusammenarbeit in kleinen Gruppen. Leitungskräfte von Familienzentren können sich bei Interesse zusammenschliessen, um sich gegenseitig in der Weiterentwicklung ihrer Familienzentrumsarbeit zu unterstützen.

Die Tagung richtet sich insbesondere an Leitungskräfte von Familienzentren. Willkommen sind darüber hinaus auch Mitarbeitende, Trägervertreterinnen und Trägervertreter sowie Interessierte aus Politik, Verwaltung und Forschung.

Die Tagung wird von der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, der Pädagogischen Hochschule Weingarten und vom Netzwerk Bildung und Familie organisiert. Das Forschungsprojekt «Familienzentren als Orte sozialer Innovation» wird von der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) finanziell unterstützt.

Programm

9.15 Uhr Anmeldung und Kaffee
10.00 Uhr Begrüssung und Grussworte
10.15 Uhr Vortrag «Vielfältige Familienzentren – Präsentation der Ergebnisse aus der Fragebogenerhebung»
10.45 Uhr

Pause

11.15 Uhr

Internationale Themenrunden

  • Vielfalt im Familienzentrum
  • Die ersten Besuche im Familienzentrum
  • Gewinnbringende Kooperationen
  • Offene und zielgruppenspezifische Angebote
  • Mitarbeiten und Mitbestimmen
12.15 Uhr Mittagspause mit gemeinsamem Essen am Tagungsort
13.30 Uhr Vortrag «Eltern wirken mit – Minijobs in Familienzentren»
14.00 Uhr Kick-off Innovationsgruppen für Leitungskräfte
14.45 Uhr Pause
15.15 Uhr

Workshops

  • Minijobs im Familienzentrum – von Freiwilligenarbeit bis zur Förderung des Einstiegs in den Arbeitsmarkt
  • Familienzentren stärken Eltern in ihrer Erziehungskompetenz
  • Sprachenvielfalt
  • Willkommenskultur
  • Vielfaltsorientierte Zusammenarbeit mit Familien
  • Sprachförderung im Familienzentrum
  • Leiten vielfältiger Teams
16.15 Uhr Tagungsrückblick und Verabschiedung
16.30 Uhr Tagungsende

Vorträge

Vortrag
Vormittag

Vielfältige Familienzentren – Ergebnisse aus der Fragebogenerhebung

Familienzentren sind sehr unterschiedlich in Bezug auf ihre Angebote, Organisationsformen und Strukturen. Diese Vielfalt wird im Vortrag beleuchtet. Dazu werden die Ergebnisse einer Fragebogenerhebung bei Familienzentren in Deutschland, der Deutschschweiz, in Liechtenstein und in Voralberg präsentiert. Sie bilden den Ausgangspunkt für die Frage, was Familienzentren zur Integration und Unterstützung von Familien mit Migrationshintergrund beitragen können.

Emely Knör, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH Weingarten
Janine Rüdisüli, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH St.Gallen
Prof. Dr. Franziska Vogt, Leiterin Institut Lehr-Lernforschung an der PH St.Gallen

Jutta Sechtig, Dipl.-Päd., Akademische Oberrätin Erziehungswissenschaft/Elementarbildung

Vortrag
Nachmittag

Eltern wirken mit – Minijobs in Familienzentren

Neben den üblichen Informations-, Begegnungs-, Beratungs- und Bildungsangeboten nehmen Familienzentren die Anliegen der Besucherinnen und Besucher auf und passen ihr Angebot den wechselnden Bedürfnissen an. So entsteht eine grosse Vielfalt, die gerade auch für Migrantinnen und Migranten attraktiv ist.
Das Referat wird Grundlagen und praktische Erfahrungen aufzeigen. Im Zentrum stehen die so genannten «Minijobs», die einen Mehrwert für die Minijob-Ausübenden, ihre Kinder wie für das Familienzentrum und dessen Besucherinnen und Besucher generieren können.

Maya Mulle, Netzwerk Bildung und Familie, Arbeitsgruppe Familienzentren

Internationale Themenrunden – Vormittag

Für Verantwortliche aus Politik, Verwaltung, Forschung sowie Trägervertreterinnen und -vertreter gibt es eine Themenrunde, die sich den Fragen widmet, wie soziale Innovation in Familienzentren von Personen aus Forschung, Verwaltung, Trägerschaft und Politik angeregt und unterstützt werden kann. Leitungen und Mitarbeitende von Familienzentren können eine der folgenden Themenrunden wählen.

 

1 Vielfalt im Familienzentrum
  • Wie beziehen Sie die Vielfalt der Familien ins Zentrum ein? Wie wird diese Vielfalt im Familienzentrum sichtbar?  
  • Wie fliesst die sprachliche und kulturelle Vielfalt in die Gestaltung von Räumen ein? 
  • Wie gehen Sie im Familienzentrum mit sprachlicher Vielfalt um? Welche Kommunikationsmedien können helfen, alle Familien zu erreichen?
  • Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Bedürfnisse der Familien auf die Angebote? 
2 Die ersten Besuche im Familienzentrum
  • Wie begegnen Sie Familien, die das erste Mal im Familienzentren sind? Sprechen Sie neue Familien an? Wer spricht neue Familien an? Worüber informieren Sie die neuen Familien? 
  • Gibt es Strategien, die Sie anwenden, damit Familien, insbesondere solche mit Migrationshintergrund wieder ins Familienzentrum kommen?
  • Wie erfahren Familien vom Familienzentrum? Gibt es neben schriftlichen Kommunikationsmitteln wie Flyer auch persönliche Kontakte zu den Familien vor dem Besuch im Familienzentrum?
3 Gewinnbringende Kooperationen
  • Welche Bedürfnisse haben die Personen, die im Einzugsgebiet des Familienzentrums leben? Wie wirkt sich das auf die Gestaltung des Familienzentrums aus?
  • Welche anderen Institutionen und Angebote befinden sich in der Umgebung des Familienzentrums?
  • Welche Kooperationen helfen bei der besseren Erreichung der Zielgruppe?
  • Was haben Sie für Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kulturvereinen und Schlüsselpersonen?
4 Offene und zielgruppenspezifische Angebote
  • Welche Erfahrungen machen Sie mit Angeboten , die nur für Personen sind, die eine bestimmte Sprache sprechen? Was ist der Mehrwert? Was sind die Risiken?
  • Welche Angebote sind für bestimmte Zielgruppen besonders erfolgversprechend? Für welche Zielgruppen konkret?
  • Bei welchen Angeboten findet am meisten Austausch zwischen Familien mit vielfältigem kulturellen Hintergrund statt?
5 Mitarbeiten und Mitbestimmen
  • Wer koordiniert und steuert das Familienzentrum?
  • Wie ist eine Integration von Familien mit Migrationshintergrund in die Steuerung eines Familienzentrums möglich? Was hat es für Vor- und Nachteile?
  • Achten Sie bei der Personalrekrutierung auf Diversität bei den Angestellten?
  • Was sind Vor- und Nachteile von heterogenen Teams?

Workshops – Nachmittag

1

Minijobs im Familienzentrum – von Freiwilligenarbeit bis zur Förderung des Einstiegs in den Arbeitsmarkt

Minijobs in Familienzentren betreffen die Mitarbeit im Rahmen eines Angebots, z. B. im Kinderhort oder in der Cafeteria. Sie bieten insbesondere Müttern (grundsätzlich auch Vätern) die Möglichkeit, sich in einer kinderfreundlichen Umgebung einzubringen und Arbeitserfahrungen ausserhalb der Familie zu sammeln.

Minijobs situieren sich zwischen Freiwilligenarbeit und einer Beschäftigung im Kleinstpensum. Im Workshop werden die Eigenschaften verschiedener Settings skizziert. Wie kann über Minijobs der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt gefördert werden? Diese Frage wird anhand von Erfahrungen von Familienzentren in der Schweiz sowie unter den Teilnehmenden vertieft.

Ziel des Workshops: Fachpersonen setzen sich mit den Rahmenbedingungen sowie mit Strategien zur Qualitätssicherung von Minijobs in Familienzentren auseinander.

Ruth Calderón, lic. phil. I, Inhaberin von rc consulta - Büro für sozial- und bildungspolitische Fragestellungen, Bern; Mitglied Arbeitsgruppe Familienzentren des Netzwerk Bildung und Familie

2

Familienzentren stärken Eltern in ihrer Erziehungskompetenz

Familienzentren sind Begegnungsorte, die mit ihren Angeboten die Besucherinnen und Besucher in ihrer Erziehungskompetenz und damit die Familie als ersten Lernort stärken können.

Im Workshop werden erprobte Settings vorgestellt. Die Teilnehmenden bringen eigene Erfahrungen ein und werden darin gestärkt, Angebote zu definieren, die sich gezielt an Migrationsfamilien richten. Sie tragen so zu mehr Chancengerechtigkeit für Kinder bei.

Maya Mulle, Leitung Netzwerk Bildung und Familie, Organisationsentwicklung, Fachfrau Frühe Kindheit Fokus Zusammenarbeit mit den Eltern

3

Sprachenvielfalt

Sprachliche Vielfalt ist gelebte Wirklichkeit in unserer Gesellschaft und bietet ein Potenzial, welches es auszuschöpfen gilt. Die Verwendung von Sprachen findet in zahlreichen Bereichen von Familienzentren Berücksichtigung. Beispielsweise in Angeboten, die die Gemeinsamkeiten und die Vielfalt der Familien in den Mittelpunkt rücken oder die zum Erwerb oder Gebrauch einer Sprache dienen. Auch das Bereitstellen von Informationen zu Angeboten in verschiedenen Sprachen bedarf der Berücksichtigung sprachlicher Vielfalt.

Im Rahmen dieses Workshops soll der Umgang mit sprachlicher Vielfalt im Alltag des Familienzentrums im Fokus stehen. Eigene Erfahrungen werden reflektiert, Herausforderungen und Chancen diskutiert sowie neue Ideen entwickelt.

Emely Knör, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH Weingarten

4

Willkommenskultur

Im Familienzentrum ist eine Atmosphäre wichtig, in der sich alle Besucherinnen und Besucher angenommen und zugehörig fühlen. Die Grundlage einer Willkommenskultur bildet eine Haltung der Offenheit und Akzeptanz. Insbesondere Migrantinnen und Migranten rücken in diesem Zusammenhang häufig in den Fokus. Eine gleichberechtigte Partizipation von Familien mit Migrationshintergrund soll ermöglicht werden.

Im Workshop werden soziale Praktiken diskutiert, die zur Schaffung einer Willkommenskultur im Familienzentrum beitragen können. Die Teilnehmenden bringen eigene Beispiele ein, reflektieren die Haltungen und die Praxis in ihrem Familienzentrum.

Janine Rüdisüli, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH St.Gallen

5

Vielfaltsorientierte Zusammenarbeit mit Familien

Familienzentren übernehmen familienergänzende Aufgaben bei gleichzeitig sehr unterschiedlichen Bedingungen und Ausgangslagen von Familien (z. B. Familienform, Migrationserfahrung, Beratungsbedarfe). Einer gelingenden Zusammenarbeit mit Familien, die diese Vielfalt berücksichtigt, kommt grundlegende Bedeutung zu. Teil professionellen Handelns ist, der Vielfalt von Familien bewusst und offen zu begegnen, ohne zu stigmatisieren.

Im Workshop lernen die Teilnehmenden das Konzept «Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung» kennen. Ziel ist, die eigenen Erfahrungen im Umgang mit z. B. unterschiedlichen Religionen, Formen der Kommunikation oder auch Geschlechterrollen zu reflektieren und innovative Ideen für die Praxis zu diskutieren.

Jutta Sechtig, Diplom-Pädagogin, Akademische Oberrätin an der PH Weingarten
Tamara Schubert, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH Weingarten

6

Sprachförderung im Familienzentrum

Frühe Sprachförderung kann dazu beitragen, die Chancen aller Kinder auf gelingende Lebensläufe zu erhöhen. Wie lernen Kinder eine oder mehrere Sprachen und welche Umweltfaktoren haben darauf einen Einfluss? Wie können Kinder in Familienzentren alltags- und spielintegriert im Spracherwerb unterstützt werden?

In diesem Workshop werden die Sprachförderstrategien «Im Dialog mit Kindern», «Wortschatzförderung», «Fragen stellen», «Verbalisieren», «Modellieren» und «Redirect» praxisnah vermittelt. Die Teilnehmenden können nach kurzen Inputs die jeweilige Sprachförderstrategie mit Materialien und Filmen ausprobieren.

Ziel dieses Workshops ist es, dass die Fachpersonen ihr Wissen über Strategien der Sprachförderung erweitern und im Alltag des Familienzentrums umsetzen können.

Alexandra Waibel, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH St.Gallen

7

Leiten vielfältiger Teams

Teams in Familienzentren werden zunehmend vielfältiger, sowohl in Bezug auf die Qualifikationen und Berufserfahrungen als auch in Bezug auf die sozialisationsbedingten und kulturellen Hintergründe. Diese Vielfalt an Kompetenzen und Perspektiven ist eine Chance, den komplexen und vielfältigen Aufgaben besser gerecht zu werden. Der Leitung dieser Teams kommt hierbei eine Schlüsselfunktion zu.

Im Workshop stehen die Teams der Teilnehmenden im Fokus. Ziel ist es, interaktiv und erfahrungsbasiert, Handlungsmöglichkeiten für Leitungen im Umgang mit Teamvielfalt zu erarbeiten und Strategien zur Nutzung dieser Vielfalt als Ressource zu entwickeln.

Sarah Yeo, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH Weingarten

Teilnahmegebühren mit Verpflegung

Tagungsgebühr für Teilnehmende aus Deutschland/Österreich
mit Frühbucherrabatt (bis 17.04.2020): 35 €
spätere Anmeldung: 45 €

Tagungsgebühr für Teilnehmende aus der Schweiz//Liechtenstein
mit Frühbucherrabatt (bis 17.04.2020): 40 CHF
spätere Anmeldung: 50 CHF

Die Rechnungsstellung erfolgt nach Erhalt der Anmeldung.

Anmeldung

Bis zum 17. April gibt es Frühbuchungsrabatt. Anmeldeschluss ist Montag, der 25. Mai.

Bei Fragen zur Anmeldung:

Luzia Forster
Institut Lehr-Lernforschung der PH St.Gallen
E-Mail: luzia.forster@phsg.ch
Tel. +41 71 243 94 80

Iris Waggershauser
Fachsekretariat für Erziehungswissenschaft der PH Weingarten
E-Mail: waggershauser@ph-weingarten.de
Tel. +49 751 501 87 46

Tagungsort

Die Tagung findet im Hedicke´s Terracotta in Konstanz statt. Der Tagungsort ist sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Auto gut erreichbar. Parkmöglichkeiten stehen kostenlos im gegenüberliegenden Parkhaus Klinikum Konstanz zur Verfügung.

Hedicke´s Terracotta
Luisenstraße 9
78464 Konstanz

Partner