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Markus Seitz, Louis Müller, Stefan Kölliker und Ursula Wunder an der Eröffnung des RDZ Sargans.

Eröffnung RDZ Sargans: Neues Leben in altem Industriegebäude

Lichtdurchflutete Räume, mehr Platz und einen hübschen Vorgarten: Nach 17 Jahren ist das Regionale Didaktische Zentrum (RDZ) Sargans vom Oberstufenzentrum ins Industriequartier in Mels gezügelt. «Unser neues Zuhause ermöglicht uns in vielerlei Hinsicht neue Gestaltungsräume und Nutzungsszenarien», sagte Ursula Wunder Novotny, Leiterin des RDZ Sargans, an der Eröffnungsfeier vom vergangenen Samstag, 3. September 2022.

Dort, wo früher Teile für die Industrie hergestellt wurden, wird heute handlungsorientiert gelernt: Anfang August hat das Regionale Didaktische Zentrum (RDZ) Sargans sein neues Zuhause in einer ehemaligen Fertigungswerkstatt an der Grossfeldstrasse 3 in Mels bezogen. Zuvor war es während 17 Jahren im Oberstufenzentrum Sargans, etwa 300 Meter vom neuen Standort entfernt, beheimatet. Da die Schule den Raum aufgrund steigender Anzahl Schülerinnen und Schüler selbst benötigte, musste sich die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) nach einer neuen Liegenschaft für das RDZ umschauen, und sie wurde im Industriegebiet in Mels fündig.

Vom industriellen Werkstatt-Geruch von damals ist in der Lokalität jedoch nicht mehr viel übrig. Innerhalb weniger Wochen wurden die Räume renoviert und neu aufgeteilt. Herzstück sind der grosszügige Lernarrangement-Bereich und die lichtdurchflutete Mediathek, die mehr Platz und eine gemütliche Lounge zum Verweilen bekommen hat. Weiter gibt es ein Foyer mit Blick in den Vorgarten, zu dem ein Weiher und eine Brücke gehören, sowie Räume für die Weiterbildungen von Lehrpersonen. Diese Kursräume lassen sich durch bewegliche Zwischenwände in verschieden grosse Bereiche aufteilen.

RDZ leben von offenen Fragen
Am vergangenen Samstag, 3. September 2022, hatten Persönlichkeiten aus der kantonalen und regionalen Politik und Bildung sowie Vertreterinnen und Vertreter der PHSG und der anderen vier RDZ im Kanton St.Gallen die Möglichkeit, den neuen Standort des RDZ Sargans zu besichtigen und sich von den Fragen des Lernarrangements «analog + digital» inspirieren zu lassen. Durch aktives Ausprobieren und Nachdenken konnten die Gäste in die Welt der analogen und digitalen Medien eintauchen und damit spielerisch und handelnd vielfältige Erfahrungen machen.

PHSG-Rektor Horst Biedermann sagte in seiner Begrüssung, dass alle Regionalen didaktischen Zentren und die Begegnungen, die dort stattfänden, von den vielen offenen Fragen lebten. Dadurch hätten sie sich in den vergangenen Jahren zu fundierten Innovations- und Dienstleistungszentren für Lehrpersonen und Schulen entwickelt. Er betonte, wie wichtig es sei, auf spielerische Anregungen einzusteigen. «Das Spiel ist eines der wenigen Dinge im Leben, in denen wir Unsicherheiten zelebrieren und uns dadurch neue Möglichkeiten erschaffen können.»

Bedürfnis ist vorhanden
Für Stefan Kölliker, Bildungsdirektor und Präsident des Hochschulrats der PHSG, kommt die räumliche Erweiterung des RDZ Sargans zum richtigen Zeitpunkt. «Mit dem neuen Lehrplan der Volksschule und der IT-Bildungsoffensive hat sich das Bedürfnis nach dezentralen, niederschwelligen Weiterbildungsmöglichkeiten klar verstärkt», sagte er. Am Standort Mels würden zudem Angebote mit lokalen Partnern entwickelt. Als Beispiele nannte er das MINT-Projekt «Lade dein Handy erneuerbar» und den Besuch bei den Imkerinnen und Imkern. Das Bildungsdepartement und insbesondere das Amt für Volksschule schätzten das Dienstleistungsangebot der RDZ, das ohne den grossen Einsatz aller Beteiligten nicht möglich wäre, so Stefan Kölliker.

Die Freude über das neue Daheim ist beim gesamten Team gross. «Unser Zuhause ermöglicht uns in vielerlei Hinsicht neue Gestaltungsräume und Nutzungsszenarien», sagte Leiterin Ursula Wunder Novotny. Dies bräuchten sie auch, denn die RDZ seien im Wandel. Bei der Frage nach deren künftigen Rolle und Funktion sei das Thema «Brückenschlag» ein wichtiger Begriff. «Und da steht das RDZ Sargans ganz weit vorne», sagte sie und fügte mit einem Augenzwinkern an: «Wir haben bereits eine Brücke – direkt vor unserem Eingang.» Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von den beiden PH-Studierenden Richa Wüthrich (Gitarre, Gesang und Perkussion) und Janice Oertli (Gitarre und Gesang). Danach konnten sich die Gäste beim «Apéro riche» austauschen.