

Theater Sek I: Mord im Hause Bellingham – Ein Fall für John Stanky
Ein gut gehütetes Familiengeheimnis, ein eher zweitklassiger Ermittler und ein Mord: PHSG-Studierende der Sekundarstufe I bringen mit «John Stanky, Privatdetektiv» eine packende und humorvolle Kriminalkomödie der 1930-er Jahre auf die Bühne. Die Premiere findet am Donnerstag, 15. Mai 2025 um 20 Uhr, im Theater Trouvaille in St.Gallen statt.
Lady Elizabeth Bellingham – das Oberhaupt einer wohlhabenden Industriellenfamilie im Chicago der 1930er-Jahre – wird Opfer einer Erpressung. Ihre Enkelin beauftragt Privatdetektiv John Stanky, den Täter zu entlarven. Aber nicht, weil er der Beste ist, sondern weil sie ihn mit einem Meister seines Fachs verwechselt. Sie lädt den eher zweitklassigen Detektiv zu einem Treffen ihrer Familie auf deren Anwesen ein und stellt ihn als ihren Verlobten vor. Dort trifft Stanky auf eine illustre Runde: die schrullige Tante Helen, den autoritären Onkel Thomas, die biestige Tante Ashley, das diskrete Hausmädchen Claire sowie den korrekten Butler Alfred.
Beim gemeinsamen Abendessen lüftet Lady Elizabeth das Familiengeheimnis: Ihr verstorbener Ehemann hat ihr kurz vor dem Tod gestanden, zwei uneheliche Kinder zu haben. Für eine Familie, in der Ehre und Ansehen alles bedeuten, ist das ein Skandal – und auch ein guter Grund, Lady Elizabeth damit zu erpressen. Doch bevor Stanky inkognito mit seinen Ermittlungen beginnen kann, überschlagen sich die Ereignisse, und aus einer Erpressung wird ein Mordfall. Jetzt ist Stankys Stunde gekommen, und er muss beweisen, dass in ihm mehr steckt als nur ein zweitklassiger Detektiv.
Echtes Theatererlebnis
Das diesjährige Theaterstück der Sekundarstufe I der PHSG ist eine charmant-ironische Kriminalkomödie, die viel Spannung, bissigen Witz und so manche Überraschung verspricht. Claudia Ehrenzeller, Projektleiterin und Co-Leiterin der Fachstelle Theater, hat «John Stanky, Privatdetektiv» aus einer Vielzahl von Vorschlägen ausgewählt. «Für die Studierenden war entscheidend, dass es sich um ein bestehendes Theaterstück mit Textbuch handelt und nicht um ein selbst entwickeltes Theaterstück», erklärt sie. Für die Projektleiterin selbst spielten zum einen pragmatische Kriterien eine Rolle, wie die Länge des Stücks, die Anzahl Rollen und deren Verteilung zwischen Frauen und Männern. Zum anderen hat ihr aber auch der feine Humor der Kriminalkomödie des deutschen Autors Andreas Kroll gefallen, «und dass wir gut mit den Figuren arbeiten konnten».
Für Claudia Ehrenzeller ist es die dritte Theaterproduktion in ihrer Funktion als Co-Leiterin der Fachstelle Theater der PHSG. Sie freut sich, die Kriminalkomödie zusammen mit den Studierenden auf die Bühne zu bringen. «Wir sind zum ersten Mal zu Gast im Theater Trouvaille», sagt sie. «Hier ist das Erlebnis für die Beteiligten und das Publikum noch intensiver.» Für die musikalische Umrahmung sorgen Ralph Hufenus und Gabriel Meyer.
Intensiver Probenplan
Acht Studierende der Sekundarstufe I und eine Studentin der Kindergarten- und Primarstufe machen beim Theaterstück mit. «Schon nach dem ersten gemeinsamen Lesen war klar: Die Chemie stimmt», sagt Claudia Ehrenzeller rückblickend. Die Studierenden durften angeben, welche Rollen sie gerne übernehmen möchten. Ein Prozess, der zu Beginn des Frühlingssemesters im Februar 2025 stattfand. Seither haben die Beteiligten viel Zeit und Herzblut in das Projekt gesteckt. Es wurden Texte auswendig gelernt, Szenen choreografiert, an Mimik und Gestik gefeilt sowie Kostüme probiert. In der Anfangsphase fanden die Proben vor allem im Rahmen des Vertiefungsfachs einmal pro Woche statt, doch mit zunehmender Nähe zur Premiere wurde der Probenplan dichter. Schliesslich wurde sogar an Sonntagen geprobt. «Mir ist vor allem wichtig, dass die Studierenden während des Entstehungsprozesses und auf der Bühne eine gute Zeit haben und vielleicht später einmal den Mut haben, auch mit ihren eigenen Klassen ein Theaterstück auf die Beine zu stellen», sagt die Theaterpädagogin.
Die Premiere findet am Donnerstag, 15. Mai 2025, um 20 Uhr im Theater Trouvaille, Mühlensteg 3, in St.Gallen statt. Weitere Aufführungen sind am Freitag, 16. Mai, um 20 Uhr, und am Samstag, 17. Mai, um 17.30 Uhr geplant.