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Hochschulgebäude Stella Maris (19. Jh.), Bildquelle: Otmar Elsener

Geschichte der Pädagogischen Hochschule St.Gallen

Die heutige Gestalt der Pädagogischen Hochschule St.Gallen geht auf das Jahr 2007 zurück. Damals ging die PHSG aus zwei traditionsreichen Vorgängerinstitutionen hervor: der Pädagogischen Hochschule Rorschach (PHR) und der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHS). Beide Einrichtungen besitzen ihre eigenen Entstehungshintergründe und ihren Stellenwert in der Geschichte des Schulwesens im Kanton St.Gallen.

Pädagogische Hochschule Rorschach PHR

Mit der Gründung der Pädagogischen Hochschule Rorschach (PHR) im Jahre 2003 wurde die Ausbildung von Kindergarten- und Primarlehrpersonen in einer Institution vereint. In der PHR ging das frühere Lehrerseminar auf, welches 1856 als Teil der Kantonsschule St.Gallen konfessionsübergreifend gegründet worden und seit 1864 im Liegenschaftskomplex Mariaberg beheimatet war. Ergänzend stand der PHR seit der Jahrtausendwende auch der Gebäudekomplex Stella Maris zur Verfügung, wo bis Ende der 1980er Jahre das Töchterinstitut der Menzinger Schwestern beheimatet war. 1990 kaufte der Kanton dem Frauenorden das Gebäude ab, mit der Absicht, ein Schulentwicklungs- und Bildungszentrum zu gründen.

Pädagogische Hochschule St.Gallen PHS

Die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHS) wurde 1983 vom Bund offiziell als Hochschule anerkannt und nahm ihren Betrieb auf. Die PHS ging aus der ehemaligen Sekundarlehramtsschule hervor, die an der Kantonsschule St.Gallen seit 1867 geführt worden war. Die PHS war ursprünglich auf elf Standorte verteilt und wurde erst Mitte der 1990er im denkmalgeschützten Gebäude Hadwig untergebracht. 2005 wurde das Arbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnenseminar (AHLS), das seit 1981 in Gossau angesiedelt war, in die PHS integriert und das Schulgebäude übernommen. 

Fusion zur Pädagogischen Hochschule des Kantons St.Gallen

Am 18. Februar 2003 beauftragte der Kantonsrat die Regierung, die beiden bestehenden Pädagogischen Hochschulen St.Gallen und Rorschach bis spätestens 31. Juli 2007 zusammenzuführen. Mit der Zusammenführung sollte eine einzige Pädagogische Hochschule geschaffen werden, an der Lehrkräfte für den Kindergarten, die Primar-, Sekundar- und Oberstufe ausbildet werden. Am 23. Februar 2006 verabschiedete der Kantonsrat das Gesetz über die Pädagogische Hochschule des Kantons St.Gallen (PHSG). Der ehemalige Rektor der PHR und interimistische Rektor der PHSG, Prof. Dr. Erwin Beck, wurde im Juni 2006 zum ersten Rektor der neuen PHSG gewählt.

Weiterführende Literatur

Amt für Kulturpflege des Kantons St.Gallen (Hrsg.). (1978). Mariaberg Rorschach. Festschrift aus Anlasse der Restaurierung 1969-1978. Rorschach: Verlag E. Löpfe-Benz. 

Bernhard, A. (1982). Rorschach. Ehemaliges Kloster Mariaberg heute Kantonales Lehrerseminar. St.Gallen: Amt für Kulturpflege des Kantons St.Gallen. 

Clivio, G. (1977). Geschichte der Lehrerbildung im Kanton St. Gallen. Kantonales Lehrerseminar Mariaberg Rorschach 1856-1977. St.Gallen: Kantonaler Lehrmittelverlag St.Gallen. 

Erat, R. (Hrsg.). (2014). Chronik. 150 Jahre Lehrerinnen- und Lehrerbildung auf Mariaberg Rorschach. Rorschach: Stiftung Mariaberg.

Kantonales Lehrerinnen- und Lehrerseminar Mariaberg (Hrsg.). (2003). Bildung auf Mariaberg. Einblicke, Ausblicke, Fragmente. Rorschach: Kantonales Lehrerinnen- und Lehrerseminar.

Lehrschwestern vom Heiligen Kreuz in Menzingen (Hrsg.). (1954). 100 Jahre Stella Maris Rorschach 1854 – 1954. Rorschach.

Stickel, E. (Hrsg.). (1995). Das Hochschulgebäude Hadwig, Ort des Lernens, Lehrens und Forschens. St.Gallen: Fachverlag für Wissenschaft und Studium.
 

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Meilensteine
31. Juli 2007 Fusion der beiden bestehenden Pädagogischen Hochschulen St.Gallen und Rorschach zur Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) mit den Standorten Hadwig, Gossau, Mariaberg und Stella Maris
2006 der Kantonsrat verabschiedet das Gesetzt über die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG)
2006 die PHS übernimmt das Schulgebäude in Gossau 
2005 die AHLS wird vollumfänglich in die PHS integriert und löst sich auf 
2003 im Rahmen einer Studienreform wird die Arbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnenseminar (AHLS) in die Sekundarlehrerausbildung der PHS integriert
2003 PHR nimmt ihren Betrieb auf und bezieht den Gebäudekomplex Stella Maris / Integration des Lehrerseminars 
1999 der Kantonsrat verabschiedet das Gesetz über die PHR
Mitte der 1990er-Jahre PHS bezieht das denkmalgeschützte Gebäude Hadwig
1990 der Kanton kauft dem Frauenorden Menzinger Schwestern das Gebäude Stella Maris ab / das Töchterinstitut löst sich auf
1983 die PHS wird vom Bund als Hochschule anerkannt und nimmt ihren Betrieb auf 
1980 der Grosse Rat des Kantons St.Gallen erlässt das Gesetz über die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHS)
1872 Berufsfach Pädagogik wird in die Ausbildung an der Sekundarlehramtsschule integriert
1867 Gründung der Sekundarlehramtsschule an der Kantonsschule St.Gallen
1864 das Lehrerseminar bezieht den Liegenschaftskomplex Mariaberg
1856 Gründung des Lehrerseminars als Teil der Kantonsschule St.Gallen
1853 Gründung des Töchterinstituts der Menzinger Schwestern
17. Jh. Mariaberg beherbergt mit einer Klosterschule samt Gymnasium eine erste Bildungsinstitution
15. Jh. Mariaberg wird als Kloster erbaut, diente jedoch nie diesem Zweck 
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