Image

Mitarbeitendenbefragung als Instrument zur Hochschulentwicklung

Die Befragung von Mitarbeitenden zu Motivation und Zufriedenheit kann gezielt für die Hochschulentwicklung genutzt werden. Mitarbeitendenbefragungen bilden eine empirische Basis für Veränderungen. Für den grösstmöglichen Nutzen ist konsequent auf das Schliessen des Qualitätsregelkreises zu achten. 

Gegenstand von Mitarbeitendenbefragungen

Befragungen von Mitarbeitenden erheben in der Regel die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitgeber. Die Motivation der Mitarbeitenden ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Motivierte Mitarbeitende haben mehr Freude an der Arbeit, arbeiten besser mit anderen zusammen, erzielen bessere Arbeitsergebnisse, prägen ein positives Arbeitsklima, bleiben ihrem Arbeitgeber länger treu und sind schliesslich Botschafter für ihren Arbeitgeber. Gleichwohl werden die Ergebnisse gerne auch als Marketing-Instrument genutzt, z.B. im Bereich Employer Branding. Hier sind insbesondere Rankings zu nennen, die in einer Reihe von Unternehmen dieselbe Befragung durchführen und die Unternehmen anhand ihrer Ergebnisse in eine Rangfolge stellen. 

Mitarbeitendenbefragungen an der PHSG

Die PHSG führte in den Jahren 2010 und 2018 Mitarbeitendenbefragungen durch. Befragt wurden alle rund 400 Mitarbeitenden mit einem Fragebogen von rund 90 Fragen. Die Beantwortung der Befragung dauerte für einen Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin 15 bis 20 Minuten. Die beiden Befragungen beinhalteten etwa zwei Drittel identische Fragen. Ein Drittel der Fragen aus dem Jahr 2018 verdankte sich aktuellen Schwerpunktsetzungen und waren neu. Andere Fragen aus dem Jahr 2010 wurden nicht erneut gestellt. Die Befragung wurde elektronisch durch eine externe Firma durchgeführt.

Verwertung der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung für die Gesamthochschule wurden allen Mitarbeitenden mündlich vorgestellt. Ergänzend führten alle grösseren Einheiten einen Workshop für die Einzelauswertungen ihrer Einheiten durch. Gegenstand der Workshops war die Analyse und Interpretation der Daten sowie die Massnahmenplanung. Alle Einheiten formulierten Bereichsziele und übergreifende Ziele für die Gesamthochschule, um die weniger gut bewerteten Aspekte zu verbessern. Über die Massnahmenumsetzung wird ein Controlling seitens Hochschulleitung geführt. Dem Hochschulrat wird über die Ergebnisse wie die Massnahmenplanung und -umsetzung Bericht erstattet.

Wirkung auf die Hochschulentwicklung 

Eine Mitarbeitendenbefragung kann nur Wirkung entfalten, wenn der Qualitätsregelkreis geschlossen wird. Konkret heisst dies: Die erhobenen Daten müssen sorgfältig analysiert und Massnahmen zur Verbesserung mangelhafter Bereiche getroffen werden. Über die Massnahmenumsetzung wiederum ist Bericht zu erstatten und allenfalls neue Ziele zu setzen. Sinnvollerweise werden Daten erhoben, die man für die Hochschulentwicklung nutzen kann bzw. wo man für die Hochschulentwicklung auf Daten angewiesen ist. Frustration ruft bei den Datengebern (den Mitarbeitenden) hervor, wenn Daten zwar erhoben werden, daraus jedoch nichts gemacht wird. Eine Mitarbeitendenbefragung sollte also nicht zur reinen Dokumentation durchgeführt werden. Dies rechtfertigt den Aufwand und die Kosten nicht. Empirische Daten aus Mitarbeitendenbefragungen sind jedoch bestes Argumentarium für Veränderungen. So kann bei Massnahmenumsetzungen stets auf die Ergebnisse der Befragung verwiesen werden, was die Legitimation der Massnahmen deutlich erhöht und die Akzeptanz steigert.