

BNE Fokus-Tagung: «Draussenlernen für eine zukunftsfähige Hochschule»
Organisiert im Rahmen des Forschungsprojekts «Enabling outdoor-based teaching» (EOT)
Wann: Samstag, 21. Oktober 2023, 9:30 - 17:30 Uhr
Wo: Tagungszentrum Schloss Au, Hinter Au 1, 8804 Au (ZH)
Erweiterte Lernräume bieten Potenziale und Herausforderungen. Aus Sicht von Forschung und Praxis hat Draussenlernen einen Mehrwert für die Ausbildung von Lehrpersonen. Zusammen mit Euch gehen wir an dieser Tagung grundlegenden Fragen nach: Wie gestalten wir kompetenzorientierten Unterricht im Freien? Wie erreichen wir mehr Flexibilität in der Lehre, um unserem Ziel von einer zukunftsfähigen Hochschule näher zu kommen?
Wir laden Dozierende und Lehrbeauftragte der Pädagogischen Hochschulen ein, die sich für die Thematik Draussenlernen im Kontext von BNE interessieren. Die Tagung konzentriert sich auf die Lern- und Unterrichtsform Draussenlernen für verschiedene Fachbereiche. Teilnehmende erfahren hands-on, warum und wie Lerninhalte und Lehrveranstaltungen durch Draussenlernen weiterentwickelt werden können.
Die Besonderheit dieser Tagung liegt darin, aufzuzeigen, wie Lehrende an den PHs Inhalte, Methoden und Haltungen für mehr BNE in der Lehre miteinander verbinden können.
Wenn euch interessiert, welchen Mehrwert und welche Gestaltungsmöglichkeiten Draussenlernen für das Curriculum bietet, dann seid ihr hier richtig.
Anmeldeschluss ist der 01.10.2023.
Tagungsbeitrag: CHF 80.- (Frühstückstee/-kaffee, Mittagessen, Nachmittagspause inklusive)
Tagungsprogramm
Zeit | Programmpunkt |
---|---|
09.00 Uhr | Empfang mit Kaffee und Gipfeli |
09.30 Uhr | Begrüssung (Christina Wolf, PH St.Gallen und Lea Menzi, SILVIVA) |
09.45 Uhr |
Forschungsreferat «Draussenlernen: Bildungswirksamkeit aus Sicht der Forschung» |
11.00 Uhr | Workshop Runde 1 (90 Min, Workshop 1/2/3/4) |
12.30 Uhr | Mittagessen |
14.00 Uhr | Workshop Runde 2 (90 Min, Workshop 5/6) |
15.30 Uhr | Kaffeepause |
16.00 Uhr | Reflexion und Feedback |
16.30 Uhr | Open Space (vorbereitete und ad-hoc Themen) |
Forschungsreferat
«Draussenlernen: Bildungswirksamkeit aus Sicht der Forschung»
Für das Draussenlernen wird aktuell die Frage nach der Bildungswirksamkeit gestellt. Im Vortrag wird beleuchtet, wodurch es zum Stellen dieser Frage kommt und was sich hinter dem Wunsch nach «Evidenz fürs Draussenlernen» verbirgt, welche Möglichkeiten zur Messung von Bildungswirksamkeit und -qualität es gibt und was sie charakterisiert und was entsprechend resultiert. Gefragt wird im Anschluss auch, inwieweit Draussenlernen im Sinne des Ziels von Bildung sowie im Sinne des Ziels von Bildung für nachhaltige Entwicklung erfolgreich ist bzw. sein kann. Abgeleitet werden zentrale Forschungsdesiderata.
Leitung: Prof. Dr. Svantje Schumann, Leiterin Professur Didaktik des Sachunterrichts, PH FHNW
Workshops
- «10 Merkmale kompetenzorientierten Unterrichts – auch im Freien?!»
In den Weiterbildungen mit Lehrpersonen erhalte ich öfter die Frage: Ist der Unterricht draussen wirklich kompetenzorientiert? Wenn man einige Zeit draussen unterrichtet hat, beantwortet man diese Frage mit ja. Aber wie führen wir unsere Studierenden an das Draussenlernen heran? Was ist der Unterschied bei kompetenzorientiertem Unterricht im Klassenzimmer zu draussen? Wir widmen uns exemplarischen Beispielen für kompetenzorientierten Unterricht im Freien. Gemeinsam ordnen wir die erlebten Beispiele ein, entwickeln weitere Ideen und diskutieren Möglichkeiten, wie und wo das kompetenzorientierte Draussenlernen in der Lehre umgesetzt werden kann.Leitung: Joel Krebs, Institut für Weiterbildung und Dienstleistungen, PH Bern
- «Flexibilität vs. Kontrolle – Wie führe ich Gruppen im Lehr-/Lernsetting draussen?»
Ablenkungen durch Aussenreize, weniger Aufmerksamkeit auf den Unterricht und unübersichtliche Situationen, die zu Unruhe und damit weniger erfolgreichem Unterricht führen können. Diese und ähnliche Aussagen zu einer Art Kontrollverlust beim Draussenlernen assoziieren angehende Lehrpersonen zu Beginn ihres Studiums mit dem Draussenlernen bzw. Draussenunterricht. Lehrpersonen mit (viel) Erfahrung im draussen Unterrichten kennen diese Assoziationen, schildern sie aber auch im Zusammenhang mit einer flexibleren Unterrichtsgestaltung, die zum Beispiel auf Unruhe-Auslöser reagiert.
Wie äussert sich Kontrollverlust und wie kann ich damit umgehen lernen? Kann ich mich vorbereiten? Wie kann ich reagieren? Gemeinsam werden wir ein paar herausfordernde Situationen angehen und überlegen, wie wir angehende Lehrpersonen vorbereiten können. Vielleicht helfen euch diese Auseinandersetzungen ähnliche Situationen mit euren Studierenden zu meistern.Leitung: Franziska Zeller, Kursleiterin SILVIVA
- «The Inside from Education Outside the Classroom» – Die Entwicklung eines Beobachtungsinstruments zur Analyse von Unterrichtsprinzipien im Draussenlernen
In der Literatur zum Draussenunterricht/Draussenlernen/Education Outside the Classroom wird angenommen, dass verschiedene Unterrichtsprinzipien von den Lehrkräften angewendet werden. Wie es konkret in der Unterrichtspraxis abläuft, ist bisher allerdings wenig erforscht. Deshalb entwickle ich im Rahmen meiner Promotion ein Beobachtungsinstrument, mit Hilfe dessen die von den Lehrkräften angewendeten Unterrichtsprinzipien im Unterricht (Regelunterricht/Draussenunterricht) beobachtet werden sollen. In einem nächsten Schritt möchte ich dieses Beobachtungsinstrument auf die Anwendbarkeit im Draussenunterricht überprüfen. Gemeinsam mit den Workshopteilnehmenden möchte ich über die Anwendbarkeit des Beobachtungsinstruments und die jeweiligen Besonderheiten im Draussenunterricht diskutieren und damit einen Diskurs über die angewendeten Unterrichtsprinzipien (‚The Inside‘) im Draussenunterricht anstossen.Leitung: Theres Mühlberg, Sport- und Gesundheitsdidaktik, TU München
- «Der Weg ist das Ziel!» Fachübergreifende Anregungen für eine zukunftsorientierte Lehre»
In diesem Workshop widmen wir uns konkreten Lernmöglichkeiten auf dem Weg zu einem ausserschulischen Lernort. Das kann der Wald, ein Spielplatz oder ein Kulturort sein. Dabei werden wir (1) bestehende Lerninhalte draussen als Lerngelegenheiten arrangieren, (2) Material aus der Umgebung einsetzen und (3) erkunden, wie die Umgebung sich zum Kontext unserer Lerninhalte transformieren kann. In diesem Dreischritt fungiert der Weg als Ziel. Wir starten den Workshop mit einem Beispiel aus meinem Modul «Fachdidaktik - Bewegung und Sport». Ziel dieses Workshops ist, Lerninhalte der eigenen Lehre versuchsweise in einer oder mehreren Etappen nach draussen zu transferieren.Leitung: Raphael Mathis, Bewegung und Sport, PH Thurgau
- «Kleine Schritte zu mehr Draussenlernen in der Lehre» (ca. 45 min.)
und «Visionen einer zukunftsfähigen Hochschule» (ca. 45 min.)
Wie transformiere ich meine Lehrveranstaltungen zu mehr Draussenunterricht (DU)?
Wie können Schlüsselkompetenzen im DU in der Ausbildung erreicht/erlernt werden?
Wie können Studierende in DU kompetent werden?
Wie müssen (kompetenzorientierte) Lernaufgaben im DU formuliert und gestalten sein, damit Teilnehmer:innen aktiv, selbstgesteuert und handlungsorientiert (Verbindung von Wissen und Handlungen) mitgestalten (partizipieren) können?
«Bewegungsfreundliche Schule» - vom Unterricht in der Turnhalle zum Draussenunterricht in drei Schritten: ich informiere zunächst über meine ersten Erfahrungen mit der kompletten Umgestaltung der Lehrveranstaltung. Ich zeige euch Kurs- und Videomaterial und erzähle über den Prozess, den ich bei den Studierenden beobachten konnte. Mein Prozess wurde begleitet durch das EOT-Projekt und jede Veranstaltung in Zusammenarbeit neu konzipiert.
Im zweiten Teil wollen wir uns mit Visionen einer zukunftsfähigen Hochschule auseinandersetzen. Und wie Draussenlernen einen Teil dazu beitragen kann.Leitung: Simone Schmid, Bewegung und Sport, und Lydia Tatjana Nitzsche, Hochschulentwicklung, PH St.Gallen
- «Amt für Ideen» Was hat Spaziergangschule mit Hochschuldidaktik zu tun?
Zukunftsverantwortliches Denken beginnt mit der Wahrnehmung vor Ort und dem Sinn, den wir darin erkennen. Je nach Sichtweise sind z.B. biologische oder soziokulturelle Aspekte in der jeweiligen Lebenswelt der Lernenden von nachhaltiger Bedeutung. In der Spaziergangschule wird eigenes Erleben zum Lehrmittel und zum Arbeitsauftrag zugleich: wahrnehmen, erschliessen, sich orientieren, handeln. Dem entsprechend dokumentiert der Workshop mehrperspektivische Unternehmungen von Pädagogischen Hochschulen – für alle Zielstufen. Spannende fachdidaktische Wege offenbaren Transfermöglichkeiten und Handlungskompetenzen für die eigene Lehrtätigkeit. Weitere Informationen zur Spaziergangschule finden Sie hier auf der Webseite der Spaziergangschule.Leitung: Donatus Stemmle, ehemaliger Dozent PH Zürich (Aus- und Weiterbildung)
Open Space (vorbereitete und ad-hoc Themen)
Zusatzqualifikation «Draussen unterrichten»
In der Zusatzqualifikation «Draussen unterrichten» des Kantons Schaffhausen besuchen Lehrpersonen freigewählte Weiterbildungskurse zum Draussenlernen der PH Schaffhausen und entwickeln unter professioneller Begleitung ein eigenes Projekt an ihrer Schule. Die im Rahmen der Qualifikation stattfindenden Netzwerkanlässe stehen allen Lehrpersonen sowie Studierenden des Vertiefungsmoduls «Ausserschulische Lernorte» der PHSH offen. So soll eine «community of practice» entstehen, die langfristig miteinander im Austausch steht und mit- und voneinander lernt.
Leitung: Seraina Bassin, Natur, Mensch, Gesellschaft, PH Schaffhausen
Aufbau eines Bildungsgartens
Seit dem Sommer leite ich ein Projekt zum Aufbau eines Bildungsgartens am Institut für Weiterbildung und Dienstleistung an der PH Bern. Gern stelle ich euch meine konzeptuellen Überlegungen vor und schildere euch meine ersten Erfahrungen mit dem Projekt. Im Workshop diskutieren wir dann gerne über die Idee und Unterrichtskonzeptionen von Schulgärten.
Leitung: Jan Egger, Unterrichtsentwicklung und Unterrichtsforschung, PH FHNW
Anmeldeschluss: 01.10.2023
Tagungsbeitrag: CHF 80.- (Frühstückstee/-kaffee, Mittagessen, Nachmittagspause inklusive)