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Erwachsene an einem Workshop im Stuhlkreis

Das junge Kind steht im Zentrum

Im neuen Zentrum Frühe Bildung der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) stehen die acht Themen «Spiel, Bewegung und musische Bildung, Kinderrechte, Elternbildung, Familienzentren, Diversität, Sprache und Mathematik» im Fokus. An der Eröffnung vom Freitag, 22. September 2017 nahmen 190 Personen teil. Ein Zeichen für die Aktualität dieses Themas. 

Mit der Gründung eines Zentrums Frühe Bildung rückt die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) ein bedeutungsvolles Thema in den Fokus. Dass die frühe Bildung interessiert, zeigte sich an der Anzahl der Teilnehmenden. Mit Fachleuten aus Spielgruppe, Kitas, Elternbildung, Schulleitungen, Vertretungen aus öffentlichen Ämtern und Gemeinde nahmen rund 190 Personen an der Eröffnung im PHSG-Hochschulgebäude Stella Maris in Rorschach teil. Wie wichtig die Förderung des Kindes auch für den Kanton St.Gallen ist, machte Stefan Kölliker, Regierungsrat und Präsident des Hochschulrates, in seiner Begrüssungsrede deutlich. In den strategischen Zielen des Kantons spielen die frühe Förderung und die Elternbildung eine wichtige Rolle. 

Ein Zeichen setzen
«Mit dem neuen Zentrum setzt die PHSG ein Zeichen», führte Rektor Horst Biedermann aus. Laut Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gelte die Schweiz punkto frühe Bildung nämlich eher als Entwicklungsland. Seit einiger Zeit sind Bestrebungen in Gang, dieses Manko auszugleichen und so passt das Zentrum Frühe Bildung ins Konzept. Auch die Leiterin des neuen Zentrums Frühe Bildung, und Leiterin des Instituts Lehr-Lernforschung der PHSG, unterstreicht, dass ein grösseres gesellschaftliches Engagement für die frühe Bildung nötig ist, damit die Chancengerechtigkeit erhöht werden kann. In der Schweiz bestehen grosse Unterschiede im Zugang zu früher Bildung, vor allem auch zwischen Stadt und Land. Mit qualitativ hochstehenden Angeboten werden nicht nur junge Kinder gefördert, sondern auch die gesellschaftliche Integration der Familien verbessert. 

Zeit zum Handeln
Ausgehend von der Forschung der PHSG und in Kooperation mit Praxis, Verwaltung und Politik engagieren sich die Fachleute des Zentrums Frühe Bildung für eine hohe Professionalität und Qualität in der frühen Förderung. Das Zentrum Frühe Bildung baut auf der Expertise des Instituts Lehr-Lernforschung der PHSG auf und setzt in Zusammenarbeit mit Fachpersonen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung praxisnahe Projekte um. Mit den Themen «Spiel, Kinderrechte, Diversität und Inklusion, Elternarbeit, Familienzentren, Sprachförderung, Mathematik, Musische Bildung und Bewegung» werden vorerst acht Schwerpunkt gesetzt. 

Frühe Bildung in Kantonen und Gemeinden 
Initiativen aus Kantonen, Städten und Gemeinden werden von den Fachpersonen des Zentrums mit massgeschneiderten Dienstleistungen unterstützt. Themen, wie beispielsweise Familienzentren, Sprachförderung oder das kindliche Spiel werden vertieft betrachtet und aufbereitet. Im Zentrum werden praxistaugliche Werkzeuge erstellt und Kantone, Städte und Gemeinden fachlich und prozessorientiert beraten. Fachleute des Zentrums unterstützen und entwickeln Strategien zu Fragen, wie beispielsweise: Wie gelingen Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Fachpersonen und Eltern? Wie können Laien, Semiprofessionelle und Professionelle in Familienzentren erfolgreich zusammenarbeiten?. Mit fundierten Antworten leistet das Zentrum Frühe Bildung einen wichtigen Beitrag zur Förderung im Frühbereich.